Unterstützung für die Existenzgründung

Für nahezu jedes Projekt liegt in einer guten Vorbereitung der Schlüssel für den Erfolg. Bei der Gründung eines Unternehmens ist das nicht anders. Unsere Leistungen für Existenzgründerinnen und -gründer gehen daher weit über die Kreditvergabe hinaus. Unsere Firmenkundenbetreuerinnen und -betreuer bewerten das Erfolgspotenzial einer Geschäftsidee, unterstützen bei der Erstellung eines aussagekräftigen Businessplans und helfen bei der Beantragung von Fördermitteln. Zudem begleiten sie die Gründerinnen und Gründer auch nach der Startphase, entwickeln mit ihnen im Bedarfsfall neue Expansionsprojekte und lassen sie auch in schwierigen Situationen nicht allein.

Gemeinsam mit unserer Firmenkundenbetreuerin Désirée Knaup und unserem Geschäftsstellenleiter in Hohenhausen, Sascha Dölling, haben wir zwei ehemalige – und sehr erfolgreiche – Neugründer besucht. Zudem haben wir mit Jan Krajewski gesprochen. Unser Experte für Existenzgründungen weiß genau, wie der Start eines Unternehmens auch finanziell auf ein solides Fundament gestellt werden kann.

Hallo Herr Krajewski, wie bewerten Sie für den Bereich Existenzgründung das abgelaufene Jahr 2022?

2022 war auch für die Menschen, die sich mit dem Gedanken einer Firmengründung befasst haben, kein einfaches Jahr. Die Zurückhaltung auf diesem Gebiet, die bereits während der Corona-Krise bemerkbar war, hat sich im vergangenen Jahr weiter fortgesetzt. Die Inflation und das insgesamt steigende Zinsniveau haben Wirkung gezeigt und die Menschen vorsichtiger gemacht.

Inwieweit haben die Zinsen eine Rolle gespielt?

Die meisten Existenzgründer benötigen für ihr Business fremdes Kapital. Denn nur wenige Unternehmen starten gleich mit einem hohen Eigenkapitaleinsatz, mit denen wichtige Investitionen und laufende Kosten aufgefangen werden können. Diese werden dann durch einen Bank- oder Förderkredit finanziert. Durch das gestiegene Zinsniveau steigt somit auch die monatliche Belastung aus dem Kredit. Deshalb hielten sich im letzten Jahr viele Menschen mit einer Neugründung zunächst noch zurück.

Und wie ist es in diesem Jahr?

Erfreulicherweise kommt wieder mehr Bewegung ins Spiel. Zwar ist die Zahl der großen Gründungen und Übernahmen noch recht überschaubar. Doch für kleinere Businessprojekte erhalten wir schon wieder deutlich mehr Beratungs- und Finanzierungsanfragen.

Melden sich potenzielle Neugründerinnen und -gründer erst bei Ihnen, wenn es ihnen um Kredite geht?

Nein. Manche nehmen auch schon Kontakt mit uns auf, bevor sie sich Gedanken über die Finanzierung ihres Unternehmens machen. Und das ist auch gut so. Denn wir können ihnen schon helfen, bevor konkrete Zahlen vorliegen. Zum Beispiel bei der Entwicklung eines aussagekräftigen Businessplans oder durch das Aufzeigen von Fördermöglichkeiten, die man bei der Finanzierung schließlich berücksichtigen kann.

Wie läuft so ein Erstkontakt in der Regel ab?

Üblicherweise vereinbare ich mit den potenziellen Gründerinnen und Gründern zunächst ein unverbindliches Vorabgespräch. Bei diesem Treffen können sie mir ihre jeweilige Ausgangssituation sowie ihre Pläne und Wünsche schildern, sodass ich ein Gefühl für das Vorhaben entwickeln kann. Liegt bereits ein Businessplan vor, schauen wir uns diesen gemeinsam an. Gibt es noch keinen Businessplan, so zeige ich auf, worauf es bei der Erstellung vor allem ankommt.

Wie geht es dann weiter?

Wenn der Businessplan auf einer soliden Grundlage steht und die Kundin oder der Kunde den Weg in die Gründung weiter mit uns gehen möchte, besprechen wir die finale Finanzierungsstruktur. Diese kann eine Kreditlinie auf dem Geschäftskonto, ein Bankdarlehen oder auch ein Förderkredit sein.

Worauf kommt es bei einer erfolgreichen Existenzgründung vor allem an?

Auf vieles. Die meisten messbaren oder sichtbaren Faktoren gehören in den Businessplan. Zum Beispiel die Markt- und die Standortanalyse, die SWOT-Analyse* und auch die persönliche Qualifikation der Gründerin bzw. des Gründers. Da unserer Bank wichtige Statistiken und Branchenkennzahlen vorliegen, kann ich die meisten Angaben zur geplanten Gründung sehr gut bewerten und somit auch die Erfolgschancen für eine Förderung einschätzen.

Wie geht es nach der erfolgreichen Gründung weiter? Bleiben Sie mit dem jungen Unternehmen weiterhin in Kontakt?

Ja, das ist uns sogar außerordentlich wichtig. Gerade in der heißen Phase des ersten Jahres bleibe ich sehr eng dran am Gründungsprojekt. Für Rückfragen stehe ich den Unternehmerinnen und Unternehmern immer gern zur Verfügung. Außerdem biete ich ein Jahresgespräch an, um zu erfahren, wie der Start verlaufen ist, ob die Planzahlen erreicht werden und wo eventuell mit unserer Hilfe noch nachjustiert werden kann.

Ohnehin bieten wir allen Firmenkunden ein Rundumpaket, das ihnen in jeder Phase den geschäftlichen Alltag erheblich vereinfacht. So unterstützen wir nicht nur beim Zahlungsverkehr und bei der Liquidität, sondern kümmern uns auch um die Themen Investition und Finanzierung, Absicherung, Vorsorge und Mitarbeiterbindung sowie Vermögensaufbau. Da ich als Firmenkundenbetreuer unseren gewerblichen Kunden auch für die private Seite zur Verfügung stehe, sprechen wir ebenso über die Themen der privaten Finanzplanung. Unser Partner, die R+V Versicherung, unterstützt uns eng bei diesen Themen.

Welchen Rat geben Sie Unternehmerinnen und Unternehmern, die mit ihrer jungen oder längst etablierten Firma in schwierigen Zeiten in finanzielle Schieflage geraten?

Ganz einfach. Sie sollten so früh wie möglich das Gespräch mit uns suchen. Und zwar nicht nur, weil wir eventuell die finanziellen Möglichkeiten zum Gegensteuern bieten können. Sondern auch, weil wir als regional verwurzelte Bank wichtige Kontakte und Unterstützung vermitteln können. Die Gemeinsamkeit, die das genossenschaftliche Handeln der Volksbank prägt, macht sich nämlich besonders bei Problemen eines Einzelnen positiv bemerkbar.

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* SWOT-Analyse: Überprüfung eines Geschäftsmodells bezüglich der Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken).